Aus: "Die totale Verkommenheit und andere Miniaturen des täglichen Defekts" mehr Info/Kaufen

Ich lasse die Zeit vergehen.
Den schweren Kopf der Panik gegen das dicke Glas
meiner sinkenden Augenlider schlagen.
Die drängenden Aufgaben hinter dem verbrannten Horizont
der letzten Möglichkeit versinken.
Die zwingenden Ansprüche der leeren Vollkommenheit
an der abgeschlossenen Zellteilung scheitern.
Die quälende Aufmerksamkeit des Geistes
im hoffnungsvollen Dunkeln eines Walds ohne Wege verirren.
Die eingebrannte Geilheit im morgendlichen Regen
einer kranken Strandparty am Rand der Welt vertrocknen.
Die stumpfe Achtsamkeit ...
ach scheiß drauf.
Ich lasse die Zeit vergehen.
Und geh einfach mit.

©jenz dieckmann